Mädchen sitzen vor der Schule auf der Treppe und lernen

Gute Informationen suchen, finden und bewerten

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Gesundheitsinformationen werden auf vielen verschiedenen Kanälen sowie für verschiedene Gruppen und Bildungsniveaus angeboten. Wer beispielsweise im Internet zu einem Gesundheitsthema recherchiert, findet zahllose Angebote: Videos und Texte - von der kurzen Meldung, dem Blog-Eintrag bis hin zu ausführlichen Gesundheitsinformationen. Doch nicht alle Quellen bieten seriöse Informationen. Oft ist es nicht einfach, seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden. Das Unterrichtsmaterial widmet sich dieser Kompetenz.

Warum ist Gesundheitskompetenz wichtig?

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Warum ist Gesundheitskompetenz für uns wichtig?

Was haben Geburtstage und Niesen gemeinsam? Bei beidem wird „Gesundheit“ gewünscht. Warum eigentlich?

Gesundheit geht uns alle an, auch wenn man oft gar nicht daran denkt. Und was passiert, wenn’s mal nicht so rund läuft?

Ein Unfall oder eine Krankheit kann einen ziemlich aus der Bahn werfen. Zum Glück haben wir ein gutes Gesundheitssystem. Allerdings muss man da erstmal durchblicken. Das lohnt sich, denn so ist man immer gut vorbereitet.

In welchen Fällen wählt man zum Beispiel einen Notruf? Welche Rechte hat ein Patient? Woher weiß ich, dass eine Gesundheitsinformation gut ist?

Es gibt überall Informationen über Gesundheit. Doch nicht alle sind verlässlich. Deshalb ist es sinnvoll, sich damit zu beschäftigen, wo gute Informationen herkommen und wie man sie erkennt. Das gilt nicht nur für Informationen aus dem Internet. Auch beim Arzt ist es wichtig zu wissen, welche Fragen man stellen kann, um die Informationen zu bekommen, die man braucht. Für das alles gibt es einen Begriff: Gesundheitskompetenz.

Das heißt Informationen selbstständig suchen, bewerten und sie richtig anwenden. So kann jeder Experte für seine eigene Gesundheit werden. Dann ist es auch möglich, ein gesundes Leben zu führen und gemeinsam mit seinem Arzt ein zu wenig oder ein zu viel an Behandlung zu erkennen. Und auch falsche Behandlung kann so vermieden werden. Und davon haben am Ende alle mehr Gesundheit!

Wissen ist gesund.

Die Inhalte im Überblick

Die Schülerinnen und Schüler lernen in den Unterrichtseinheiten vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen kennen und diese von unseriösen zu unterscheiden. Denn nur wer fähig ist, selbstständig Gesundheitsinformationen einzuholen und diese kritisch zu bewerten, kann gute Entscheidungen treffen. Ein Schwerpunkt des Materials liegt im Bereich Handlungskompetenz, d. h. Schülerinnen und Schüler recherchieren selbst, sie checken Fakten und prüfen die Qualität von Gesundheitsinformationen im Internet. Themen wie zum Beispiel Rauchen und Sonnenschutz ermöglichen eine Einbindung an den Fachunterricht. Eine Projektarbeit zum Thema Bewegung rundet das Material ab.

Das Unterrichtsmaterial zum Thema Gesundheitsinformationen gliedert sich in vier Teile:

1. Gesundheitsinformationen suchen

Fächer: Biologie, Deutsch, Ethik, Gesundheit und Ernährung, Medienbildung, Sozialkunde

Arbeitsblätter: Vier Arbeitsblätter zu den Quellen von Gesundheitsinformationen und der Recherche zu Gesundheitsthemen.

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler können verschiedene Quellen für Gesundheitsinformationen nennen und reflektieren deren Vertrauenswürdigkeit. 
  • Sie können verschiedene Kopfschmerztypen beschreiben und Ursachen für Kopfschmerzen nennen. 
  • Sie recherchieren, was gegen Kopfschmerzen hilft, und erstellen eine Präsentation zu diesem Thema.
2. Gesundheitsinformationen finden

Fächer: Biologie, Deutsch, Ethik, Gesundheit und Ernährung, Medienbildung, Sozialkunde

Arbeitsblätter: Fünf Arbeitsblätter zur Recherche und den Merkmalen guter Informationen in Sachen Gesundheit.

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler können erklären, was evidenzbasierte Gesundheitsinformationen sind. 
  • Sie können formale Kriterien guter Gesundheitsinformationen nennen und erklären. 
  • Sie können erläutern, wie evidenzbasierte Gesundheitsinformationen erstellt werden. 
  • Sie können kausale Zusammenhänge und Assoziationen anhand von Beispielen erläutern. 
  • Sie können den kausalen Fehlschluss beschreiben.
3. Gesundheitsinformationen bewerten

Fächer: Biologie, Deutsch, Ethik, Gesundheit und Ernährung, Medienbildung, Sozialkunde

Arbeitsblätter: Fünf Arbeitsblätter zum Erkennen vertrauenswürdiger Informationen in Sachen Gesundheit.

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler können Kriterien für vertrauenswürdige Informationen im Internet nennen und erklären. 
  • Sie können eine Gesundheitsinformation hinsichtlich formaler Kriterien beurteilen und ihr Urteil begründen.
  • Sie recherchieren Gesundheitsinformationen im Internet und schätzen deren Qualität kriteriengeleitet ein.
  • Sie recherchieren Gesundheitsmythen über das Rauchen oder Sonnenbaden. 
4. Projektarbeit „Mitmachparcours: Mehr Bewegung“

Fächer: Biologie, Deutsch, Ethik, Gesundheit und Ernährung, Medienbildung, Sozialkunde

Arbeitsblätter: Drei Arbeitsblätter zur Bedeutung von Bewegung für die Gesundheit und zur Umsetzung eines Projektes. 

Lernziele:

  • Die Schülerinnen und Schüler planen kooperativ ein Bewegungsprojekt und führen es gemeinsam durch.
  • Sie nehmen eine Umfrage vor und werten diese aus.

Warum ist Sport wichtig für die Gesundheit?

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Warum ist körperliche Bewegung wichtig?

Wer rastet, der rostet. Was das Sprichwort meint: Der menschliche Körper ist für ein Leben mit Bewegung gemacht. Gibt es keine Bewegung, passt sich der Körper an. Muskeln beispielsweise erschlaffen. Rost wird zwar nicht angesetzt, aber der Körper verfällt.

Durch Bewegung werden verschiedene Prozesse und Funktionen im Körper beeinflusst. So wird z.B. der gesamte Bewegungsapparat angeregt. Unter anderem Muskeln, Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder und Bandscheiben. Die Muskeln werden besser durchblutet, mit Nährstoffen versorgt und aufgebaut. Sehnen und Bänder, die die Gelenke schützen, werden gestärkt.

Auch das Herz-Kreislauf-System und die Atmung profitieren von Bewegung. Die Atmung wird effizienter. Das Herz kann mehr Sauerstoff in den Kreislauf pumpen und man gerät nicht mehr so schnell außer Puste.

Des Weiteren wirkt Bewegung positiv auf den Stoffwechsel, das Immun- und Hormonsystem und das Nervensystem. Es werden z.B. bestimmte Botenstoffe wie Endorphine häufiger produziert und die Neubildung von Nervenzellen im Gehirn wird begünstigt. Demnach hilft Bewegung auch dem seelischen Wohlbefinden.

Wenn man sich zu wenig bewegt, erhöht sich das Risiko für bestimmte Krankheiten. Zum Beispiel: Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Bluthochdruck, Diabetes oder psychische Erkrankungen. Auch Schlafstörungen können auftreten.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt für erwachsene Menschen pro Woche etwa 2,5 Stunden Bewegung zur Förderung der Ausdauer und Muskel stärkende Übungen oder Aktivitäten an mindestens zwei Tagen pro Woche. Doch das gelingt nur 21% der Frauen und 25% der Männer. Woran liegt das?

Menschen bewegen sich viel weniger als früher, etwa durch technologische Entwicklungen, die uns das Leben erleichtern sollen und die körperliche Arbeit weitgehend verdrängt haben und auch unsere Freizeit maßgeblich mitbestimmen. So haben die meisten Menschen heute einen sitzenden Lebensstil, bei dem zwischen 4,5 und 8,5 Stunden pro Tag gesessen wird.

Längeres Sitzen sollte man daher immer durch Bewegung unterbrechen. Etwa durch einen kurzen Spaziergang. Empfohlen wird mehrmals die Woche mäßig aktiv zu werden. Zum Beispiel mit Radfahren oder Schwimmen. Auch Muskeltraining, wie Yoga oder Krafttraining sind gesundheitsfördernd.

Kinder bis 3 Jahre sollen sich so viel wie möglich bewegen. Kindergartenkinder mindestens 180 Minuten am Tag. Für jugendliche werden mindestens 90 Minuten pro Tag empfohlen.

Durch regelmäßige Bewegung wird nicht nur das Risiko für Erkrankungen gemindert. Es wird auch vorgesorgt, dass man im Alter noch ein selbstständiges Leben führen kann. Und man muss sich keine Sorgen mehr ums Rosten machen.

Weitere Informationen finden sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.

Wissen ist gesund.

Wie viel Bewegung ist wichtig?

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Wie viel Bewegung wird empfohlen?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt für jede Altersgruppe unterschiedliche Empfehlungen. Für Kinder beispielsweise mindestens 60 Minuten am Tag, für Erwachsene 150 Minuten in der Woche moderate Aktivität, wo man so leicht aus der Puste kommt. Oder alternativ 75 Minuten schwerere körperliche Aktivität, wo man auch ins Schwitzen kommt und auch mal ein bisschen außer Puste gerät.

Was bringt mehr: moderat und lang oder anstrengend und kurz?
Die Weltgesundheitsorganisation sagt auch hier, jede Bewegung zählt. Mittlerweile werden auch "Bewegungs-Snacks" unter 10 Minuten diskutiert. Und ich denke auch, es ist wichtig, dass man quasi wie eine Perlenkette oder ein Puzzleteil ganz viele kleine Bewegungs-Bausteine über den Tag einsammelt 
...auch in verschiedenen Intensitäten und Belastungsformen. Zum Beispiel 2-3 x die Treppe steigen, Umwege im Haus organisieren oder tatsächlich der Weg zur Bushaltestelle, zum Auto oder vielleicht ein paar Kniebeugen am Tisch, ein paar Klimmzüge, wenn man das irgendwo kann, an der Stange oder auch ein paar Liegestütze am Sofa. 
Also ganz kleine Sequenzen körperlicher Aktivität von 1 - 5 Minuten und das über den Tag verteilt. Das hilft auch schon, den Stoffwechsel und den Kreislauf in Schwung zu bringen und eben protektive, schützende Effekte für Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit zu entwickeln.

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass schon 50 Minuten Joggen unter 10 km/h die Sterblichkeit zwischen 20% und 30% senken kann. Also 50 Minuten in der Woche ist schon mal gut. Besser sind natürlich die 150 Minuten, das wäre sozusagen so ein Mindestkriterium. Das heißt, man muss es nicht gleich übertreiben und sich überladen mit irgendwelchen Zielen, sondern mit 50 Minuten in der Woche anfangen, das regelmäßig durchhalten über ein Jahr und dann kann man auch die Empfehlungen der WHO schaffen.  

Woran merke ich, dass mein Bewegungspensum reicht?
Ich merke der Regel, dass ich mich genügend aktiv im Alltag bewege, wenn ich mich wohler fühle, wenn ich fitter werde. Das heißt, bei gleicher Belastung mich weniger angestrengt fühle, wenn ich ausdauernder bin - das sind so die sofortigen Effekte.

Ich merke auch, dass ich vielleicht nicht so schnell gestresst bin, dass ich mit Stress besser klarkomme. Dass ich schneller einschlafe, ausgeglichener reagiere. Das sind eine Reihe von Symptomen, die ich sofort merke, auch schon relativ akut bemerke, wenn ich anfange, mich mehr zu bewegen.  

Weitere Informationen finden Sie auf dem Gesundheitsportal der Stiftung Gesundheitswissen.

Wissen ist gesund.

Hier direkt die Unterrichtsmaterialien zum Thema herunterladen. 

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