Schülerin schläft im Unterricht

Die Auswirkungen von Hitze: Wie Hitze Körper, Wohlbefinden und Lernen beeinflusst

Schule im Sommer: Während es draußen heiß ist, soll drinnen gelernt werden. Dabei beeinflusst Hitze nicht nur unsere körperliche Gesundheit, sondern auch unser psychisches Wohlbefinden und das schulische Lernen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Auswirkungen von Hitze auf diese Bereiche. Heiße Sommertage machen vielen Menschen zu schaffen. Kinder vertragen Hitze oft noch schlechter als gesunde Erwachsene. Dafür gibt es mehrere Gründe: Im Verhältnis zu ihrer Körpermasse haben Kinder eine größere Körperoberfläche als Erwachsene. Das führt an heißen Tagen zu einer stärkeren Wärmeaufnahme aus der Umgebung. Zudem verfügen Kinder über eine geringere Fähigkeit, Wärme durch Verdunstung, also Schwitzen, abzuleiten. Mitunter haben jüngere Menschen zudem ein geringeres Bewusstsein für Dehydration und die Symptome von Hitzestress. All dies kann Schülerinnen und Schülern den Umgang mit Hitze erschweren und das Risiko von hitzebedingten Erkrankungen erhöhen. Je jünger Schülerinnen und Schüler sind, desto anfälliger sind sie für hitzebedingte Erkrankungen.

Wie hängen Hitze und Lernen zusammen?

Hitze kann das schulische Lernen und die Leistung negativ beeinflussen. Sie belastet das Herz-Kreislauf-System, da unser Körper vorrangig damit beschäftigt ist, uns abzukühlen. Das erfordert viel Energie und kann zu Müdigkeit und Erschöpfung führen. Daher ist es nicht überraschend, dass auch Konzentration und Lernen darunter leiden können. Hohe Temperaturen können unser Gedächtnis, unsere Aufmerksamkeit und die Genauigkeit, mit der wir Aufgaben bewältigen beeinträchtigen. Je komplexer die Aufgabe, umso schwerer fällt sie uns bei Hitze.

Was passiert mit uns bei zu viel Hitze?

Wie wirkt sich Hitze auf die körperliche Gesundheit aus?

Wenn es heiß ist, erweitern sich die Blutgefäße in der Haut, um mehr Wärme nach außen an die Umgebungsluft abzugeben. So befindet sich gleichzeitig weniger Blut im Bereich des Körperkerns, also im Kopf und Rumpf. Der Blutdruck fällt ab und es kann weniger Blut ins Gehirn gelangen. Mögliche Folgen sind Schwindel, Schwächegefühl und Bewusstlosigkeit. Wenn wir uns nicht ausreichend vor Hitze schützen, können Sonnenstich, Hitzeerschöpfung oder sogar ein Hitzschlag auftreten.
Beim Schwitzen verlieren wir Flüssigkeit und Elektrolyte, beispielsweise Natrium und Kalium. Eine mögliche Folge: Der Körper dehydriert. Daher ist es wichtig, nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Elektrolyte wieder aufzufüllen. Dafür eignen sich zum Beispiel Obst- und Gemüsesorten mit hohem Wasseranteil wie Melonen, Kirschen und Gurken.

Quellen

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